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Gesunde Hunde- und Katzenernährung?

 

13.000 gesunde Gasttiere in 20 Jahre

 

Eine Ableitung aus der Natur!
Eine polarisierende und z.T. sehr emotional geführte Diskussion, die eigentlich ganz sachlich geführt werden könnte, wenn man statt zu theoretisieren sich einfach überlegt, wie sich Caniden (Hundeartige) oder auch Katzen (Felidae) in der freien Natur ernähren. Als Tierarztsohn, der seit 40 Jahren zeitgleich immer 6 sehr gesunde, überdurchschnittlich alt werdende eigene Hunde hielt und seit über 20 Jahren jedes Jahr ca. 600 unterschiedlichste Gasthunde mit all ihren Eigenheiten betreuen durfte hat der Verfasser dieser Zeilen das Glück über eine große kynologische und praktische Erfahrung zu verfügen. 

Katzen und Hunde: Fleisch- oder Pflanzenfresser?
025-cat-and-dog_200xZweifelsfrei haben auch unsere domestizierten Katzen und Hunde von ihren Raubtier-Vorfahren den entsprechenden Verdauungstrakt und das notwendige Gebiss geerbt. Raubtiere ernähren sich von Beutetieren, die i.d.R. Pflanzenfresser sind. Da dann mit Vorliebe zunächst der Magen-Darminhalte (also Ballaststoffe) der Beutetiere und erst später bei entsprechendem Hunger das Fleisch verzehrt wird, sollte klar sein, dass ballaststoffreiches Getreide, Obst und Gemüse keineswegs ungewohnt und schädlich für Caniden ist, wie das heute häufig propagiert wird. Eine Futterumstellung mit zunächst ungewohnten Rohstoffen kann allerdings kurzfristige Verdauungsprobleme bewirken. 

Zusammenfassend ist abzuleiten, daß Hunde und Katzen als Misch- oder Allesfresser sowohl Fleisch als auch Pflanzenbestandteile zur ausgewogenen Ernärung benötigen. Welche Rohstoffe in welcher Menge welcher Organismus benötigt und gut verträgt, kann kaum vorausgesagt werden, da dies von vielen Rahmenfaktoren abhängt. Ausschließen sollte der vernünftige Tierhalter eine rein pflanzliche oder tierische Ernärung - Katzen benötigen einen höheren Fleischanteil als Hunde.


Wieviel Fleisch?
hund_masc_200xDeshalb ist weniger die Höhe des Fleischanteils für die Qualität eines Futters verantwortlich als vielmehr die für das einzelne Individuum passende Ausgewogenheit der unterschiedlichen (möglichst hochwertigen) Inhaltsstoffe. Meist ist der pflanzliche Proteinträger leichter und besser aufzuschließen (zu verdauen) als der tierische. Deshalb und auch aus ethischen Gründen sollten wir als Menschen - wie auch bei unseren Haustieren- darauf achten, daß wir wenig, aber dafür hochwertiges Fleisch verzehren.
Wie immer im Leben kommt es bei 2- wie 4-Beinern auf das richtige Maß für das einzelne Individuum an: diese Maß hängt auch bei der TierErnährung u.a. von der Art , der Rasse, dem Aktivitätsgrad, dem Alter und an den räumlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab.


Probieren geht über Studieren
DogStudying_200xDie auf den Etiketten oder in der Werbung angegebenen synthetischen Zusammensetzungen oder Beschreibungen können nur als theoretische Grundlage dienen. Ob nun der Hund es gerne aufnimmt und es gut verträgt kann nur durch einen praktischen Bewährungstest über mindestens 2-4 Wochen erfolgen. In der 1. Woche sollte das neue Futter im steigendem Maße unter das gewohnte Futter gemischt werden. Am Anfang kann sich die Kotkonsistenz ändern und eventuell Fehlgärungen (Blähungen v.a. Bei ballaststoffreicher Ernährung) auftreten, doch das sollte sich bald wieder legen.

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Feuchtfutter oder Trockenfutter?
Jede Ernährungsart -ob Feucht- oder Trockenfutter- hat seine Vor- und Nachteile, über die im folgenden aufgeklärt werden soll. Jedes Alleinfuttermittel sollte die Haustiere rundum versorgen. Dies sollten auch alle gewährleisten, so daß keine Gesundheitsnachteile zu erwarten sind, wenn korrekt und kontrolliert gefüttert wird.

Trockenfutter

dryfoodVertragen die meisten Hunde leichter, doch ist es -wie Reis oder Nudeln- ein getrocknetes Lebensmittel, dem ca. 70% Feuchtigkeit entnommen wurde. Wie beim Aufkochen von Reis oder Nudeln sollte die zunächst entzogene Feuchtigkeit mit dem Futter zusammen verabreicht werden, denn nur so wird ausreichend und gern das notwendige Wasser aufgenommen, weil es nach Kraftbrühe schmeckt. Fütterungstip: Die Kroketten oder das Müsli kurz mit warmen Wasser überdecken und sofort servieren: so gibt es genug zu beißen (wichtig für Zähne und Kaumuskulatur), es schmeckt besser (Geschmackstoffe kommen besser zur Geltung), es wird besser verdaut (es kann nicht so schnell hochkonzentriertes Futter “geschlungen” werden) und es wird das in der Natur vorgegebene Verhältnis zwischen Wasser und Feststoffe in der Ernährung eingehalten. Nachteil des Wassers im Trockenfutter ist, daß das Futter, was nicht nach ca. 10 Minuten gegessen wurde, entsorgt werden muß, weil es aufquillt und kaum mehr gegessen wird.

Naßfutter
wet_foodEnthält bereits einen Feuchtigkeitsanteil von ca. 70 - 75%, wie auf den Inhaltsangaben auf den Dosen zu sehen ist. Die Vorteile sind, daß es also gleich komplett verfüttert werden kann, es bis zum Öffnen der Konserven haltbar bleibt und meist mit hohem Fleischanteil besser schmeckt. Als Nachteil wäre zu sehen, daß die Hunde wenig zu beißen haben, es relativ teuer ist und die Dosen hergestellt und entsorgt werden müssen. Im TierSchlosshotel werden deshalb die Vor- und Nachteile von Trocken- und Feuchtfutter kombiniert, indem unterschiedliche Feuchtfutter als “Leckerli” in das Trockenfutter gemischt werden. So gibt es kaum Verdauungs- oder Aufnahmeprobleme.

Das Barfen
barf(Frischfleischfütterung) ist eine relativ komplizierte, zeitintensive  Fütterungsart, bei der es kaum möglich ist, eine für das einzelne Individuum ausgewogene und sinnvolle Mischung der notwendigen Inhaltsstoffe zuzubereiten, weshalb dies nur für Hundehalter mit viel Zeit und ernährungsphysiologischer Kenntnisse angeraten werden kann.

Da sich der Hundemagen nicht so leicht auf andere Kost ein- bzw. umstellt, ist es z.B. bei Trockenfutter sinnvoll, eine bereits bewährte Nahrung als Grundlage beizubehalten und wenn (gefühlt) notwendig, ein wenig Nassfutter oder Frischfleisch zur Abwechslung so dazu zu geben, daß es nicht herausgepickt werden kann.